In den letzten Jahren nehmen Infektionen immer weiter zu. Dies liegt vor allem daran, dass Tierhalter ihre Haustiere seltener impfen lassen.
Tierärzte gehen davon aus, dass gerade mal 20 % der Haustiere geimpft sind. Dadurch können sich Krankheiten nicht ausmerzen lassen.
Zusätzlich reisen immer mehr Menschen mit ihren Haustieren oder holen sich direkt Tiere in Not aus dem Ausland. Leider werden dadurch manchmal auch neue Krankheiten eingeschleppt, gegen die unsere heimischen Haustiere noch keine Abwehrkräfte haben.
Chronische Infektionen sind ebenfalls ein zunehmendes Problem.
Parallel dazu beobachten wir eine stark ansteigende Resistenz der Krankheitserreger gegen herkömmliche Medikamente.
Da die Erreger oft nicht mehr wie gewünscht auf die Medikamente ansprechen, wird die Behandlung immer schwieriger.
Die moderne Medizin gerät immer öfter an ihre Grenzen. Nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Intensität der Probleme bei Infektionen nimmt stetig zu.
Durch einen unbedachten Umgang mit Antibiotika sind viele Keime resistent geworden. Herkömmliche Medikamente wirken nicht mehr gegen diese Erreger.
Sie vermehren sich schnell und führen zu großen Problemen.
Die wachsende Bedrohung: Infektionen durch resistente Erreger
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm:
Antibiotikaresistenz ist ein wachsendes Problem. Doch was genau bedeutet das?
In vielen Gesprächen mit Besuchern habe ich festgestellt, dass es erhebliche Missverständnisse gibt.
Die meisten Menschen denken, bei einer Resistenz spreche der Körper nicht auf das Medikament an. Das ist jedoch nicht korrekt.
Eine Antibiotikaresistenz bedeutet, dass bestimmte Bakterienstämme nicht mehr durch das Medikament geschwächt oder getötet werden können.
Diese Bakterien haben gewissermaßen dazugelernt und sind nun resistent.
Erschwerend kommt hinzu, dass nur die stärksten Bakterien die Antibiotikabehandlung überstehen, und ihre Nachkommen sind ebenfalls widerstandsfähig.
Sie bereiten dem Immunsystem zunehmend Probleme. Es ist wichtig zu verstehen: Nicht der Mensch oder das Tier wird resistent, sondern die Bakterien selbst.
Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien hemmen oder abtöten sollen – sie gelten als Wunderwaffen der modernen Medizin.
Allerdings sind sie bei Virusinfektionen oder Pilzerkrankungen völlig wirkungslos. Bei Krankheiten wie FIP, Zwingerhusten oder Erkältungen, die durch Viren ausgelöst werden, hilft ein Antibiotikum genauso wenig wie bei einer Pilzinfektion.
Es ist also wichtig, Antibiotika gezielt einzusetzen und bei Virus- oder Pilzinfektionen auf andere Behandlungsmethoden zu setzen.
Die Verschreibung von Antibiotika bei Infektionen ist leider weit verbreitet.
Dabei soll den Patienten das Gefühl vermittelt werden, dass die Medikamente sicher helfen.
Doch eine normale Erkältung dauert etwa eine Woche, unabhängig davon, ob man zum Arzt geht oder Medikamente einnimmt.
Erkältungen werden durch Viren ausgelöst, und hier sind Antibiotika völlig nutzlos. Im Gegenteil: Sie können das lebenswichtige Mikrobiom stark beeinträchtigen und das Immunsystem destabilisieren.
Zudem führt der wahllose Einsatz von Antibiotika zu resistenten Bakterienstämmen. Multiresistente Bakterien sind gegen verschiedene Antibiotika unempfindlich geworden. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können diese Bakterien schwere Infektionen auslösen.
Multiresistente Bakterien sind gegen verschiedene Antibiotika unempfindlich geworden.
Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können diese Bakterien schwere Infektionen auslösen.
Bedauerlicherweise finden sich resistente Bakterien immer häufiger in der Massentierhaltung, wo der übermäßige Einsatz von Antibiotika ein Gesundheitsrisiko darstellt. Die Tendenz ist besorgniserregend:
Jährlich sterben allein in der Europäischen Union etwa 25.000 Menschen an multiresistenten Bakterien. Es ist höchste Zeit, bewusster mit Antibiotika umzugehen und alternative Behandlungsmethoden zu erforschen.