Katzen gelten als eigensinnig, unabhängig – und schwer erziehbar. Aber stimmt das wirklich? Die gute Nachricht: Katzen kann man sehr wohl trainieren – mit Geduld, Verständnis und der richtigen Methode. Ob unerwünschtes Verhalten, das Erlernen kleiner Tricks oder Gewöhnung an Transportbox & Co – in diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Katze erfolgreich trainieren kannst.
Können Katzen überhaupt erzogen werden?
Viele glauben, dass Hunde trainierbar sind, Katzen hingegen „ihr eigenes Ding machen“. Tatsächlich ticken Katzen anders – sie sind keine Rudeltiere und arbeiten nicht aus „Gefallen-Wollen“ mit dem Menschen. Aber: Mit positiver Verstärkung lassen sich auch Katzen sehr gut motivieren.
Der Schlüssel liegt darin, das natürliche Verhalten deiner Katze zu verstehen und gezielt zu nutzen.
Die goldenen Regeln der Katzenerziehung
🐾 1. Positive Verstärkung statt Bestrafung
Katzen lernen durch Belohnung – nicht durch Strafe. Bestrafungen erzeugen Angst und Misstrauen. Stattdessen solltest du gewünschtes Verhalten sofort mit einem Leckerli, Spiel oder Lob belohnen.
🐾 2. Timing ist alles
Eine Katze muss die Belohnung direkt mit dem Verhalten verknüpfen. Warte nicht länger als 1–2 Sekunden – sonst versteht sie den Zusammenhang nicht.
🐾 3. Kurze Trainingseinheiten
Katzen haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Trainiere lieber mehrmals täglich für wenige Minuten, statt lange durchzuziehen.
🐾 4. Geduld, Geduld, Geduld
Veränderung braucht Zeit – gerade bei älteren oder ängstlichen Katzen. Bleib ruhig und wiederhole die Übungen regelmäßig.
Was kann man Katzen beibringen?
✅ Grundkommandos
Mit einem Clicker oder bestimmten Lauten (z. B. Zungenschnalzen) kannst du deiner Katze beibringen, auf Zuruf zu kommen, sich hinzusetzen oder Pfötchen zu geben. Besonders Clickertraining ist eine effektive Methode für Katzen.
✅ Nicht auf den Tisch springen
Wenn deine Katze auf verbotene Flächen springt, lenke sie konsequent um – biete stattdessen einen interessanten Kletterplatz in der Nähe an und belohne sie dafür.
✅ Gewöhnung an Transportbox, Geschirr oder Bürste
Mache diese Dinge positiv erlebbar: Lege Leckerlis in die Box, streichle sie beim Bürsten sanft, gewöhne sie in kleinen Schritten an das Geschirr.
✅ Kratzverhalten umlenken
Kratzt deine Katze am Sofa? Verbiete es nicht einfach, sondern biete eine Alternative an (z. B. einen Kratzbaum direkt daneben) und belohne sie, wenn sie diesen nutzt.
Clickertraining – So funktioniert’s
Das Clickertraining ist eine beliebte Methode, um Katzen Verhalten beizubringen:
- Konditioniere den Clicker: Jedes Mal, wenn du klickst, gibst du ein Leckerli. So lernt die Katze: Click = Belohnung.
- Führe das gewünschte Verhalten ein: Z. B. wenn die Katze kommt, klickst du und gibst ein Leckerli.
- Wiederhole und verfeinere die Übung – Schritt für Schritt kannst du neue Kommandos etablieren.
Tipp: Nutze kleine, hochwertige Snacks als Belohnung – etwas Besonderes, das es nur beim Training gibt.
Häufige Fehler beim Katzentraining
- ❌ Ungeduld oder Wut – das zerstört Vertrauen.
- ❌ Zu lange Trainingsphasen – das überfordert deine Katze.
- ❌ Belohnung zu spät oder ungenau – die Katze weiß nicht, wofür sie gelobt wurde.
- ❌ Strafen wie Wasser spritzen oder Schimpfen – sie führen nur zu Stress und Angst.
Fazit: Auch Katzen können lernen – wenn du weißt, wie!
Katzentraining ist nicht nur möglich, sondern macht sogar richtig Spaß – deiner Katze und dir. Es stärkt eure Bindung, hilft im Alltag und sorgt für ein harmonisches Zusammenleben. Ob einfache Kommandos oder gezielte Verhaltensänderungen: Mit ein bisschen Übung, Geduld und der richtigen Technik kann deine Samtpfote bald so einiges draufhaben.